Das Wort „Suppe“ gehört tatsächlich nicht zu den erotischsten oder wohlklingendsten Ausdrücken der deutsche Sprache. Und hier bin ich und erzähle dir, dass Suppe mit Selbstliebe verbunden sein soll. Blödsinn oder? Aber du hast dich nicht abschrecken lassen. Du hast dich mutig in diesen Text gestürzt und deswegen glaube ich, du bist bereit die Wahrheit zu erfahren.
Die Selbstliebe startet in der Entscheidung ein Gericht zu kochen. Kein reiner Verzehr, sondern der Impuls etwas zuzubereiten. Für dich, von Dir.
Es wird Kürbissuppe! Du suchst sorgfältig jede Zutat aus. Vielleicht hat jemand einen Kürbis im Garten, vielleicht lacht dir Gemüse auf dem Markt entgegen. Du nimmst sie alle in die Hand, fühlst die Oberfläche, riechst an ihnen. Du entscheidest ganz bewusst, wer mit zu dir nach Hause darf, in dein kleines, feines Reich. Mit etwas Übung kann man die Karotten, Zwiebeln und den Ingwer förmlich jubeln hören.
Pflanzen leben nämlich! Auch nach der Ernte behalten sie Farbe und Geschmack. Sie sind lebendiger als jedes Steak, das du zu dir nehmen könntest. Das nur so nebenbei. Du nimmst also pures Leben mit nach Hause. Klingt doch schonmal ganz gescheit.
Dann schneidest du, schälst du und bist dabei ganz achtsam. Du willst dich ja nicht verletzen. Nach und nach landet alles im Topf. Du hörst es knistern. Es ändert sich etwas. Die Lebensmittel transformieren sich. Hast du darüber schonmal nachgedacht?
Die scharfe Zwiebel, die dir die Tränen in die Augen treibt wird plötzlich glasig und süß. Sie vereint sich mit dem scharfen Ingwer, der so unscheinbar schien, bevor du ihn gerieben hast. Der Kürbis mit seiner knallorangenen Farbe leuchtet dir entgegen, genauso wie die Karotten.
Dann kommt die Brühe, (vielleicht ein bisschen Weißwein, wir wollen ja auch Spaß haben) und mit lautem Zischen und viel Dampf mischt sich alles zusammen und wird zu einer wohlriechenden Suppe.
Sie ist noch nicht fertig. Du lässt ihr schließlich Zeit. Wenn du doch mit dir so geduldig wärst, wie mit all den Aromen, die sich erstmal finden und verbinden müssen.
Wenn du doch dir diese Zeit geben würdest. Wie würde die Kürbissuppe deines Herzens wohl schmecken?
Irgendwann ist der richtige Moment, du wirst es einfach wissen.
Dann wird püriert und verfeinert. Du erfreust dich an den Düften, dem Geschmack und dieser wunderschönen Farbe. Jedesmal ist sie ein bisschen anders. Du wirst niemals zweimal die exakt selbe Suppe kochen.
Auch Suppe reagiert auf Stimmungen und Intentionen. Und wenn das gerade komisch klingt, dann horch mal in dich hinein. Du weißt, ich hab Recht, auch ohne, dass ich dir mit den physikalischen Gesetzen auf den Geist gehe.
Du spürst es eh.
Du schmeckst es ja auch. Köstlich. Es wärmt das Herz, es umschließt die Seele. Diese Suppe, für die du aufgepasst hast, für die du dich entschieden hast. Diese Suppe bist du, also metaphorisch zumindest.
Du bist natürlich keine flüssige Nahrung. Aber du bist pure Liebe, und das im wahrsten Sinne. Und wenn du dir diese Liebe geben möchtest und dir alle anderen Methoden zu wage erscheinen. Dann gebe deine Liebe in dein Essen, in dein Tun, in deine Kürbissuppe.
Dann nimmst du Liebe zu dir. Selbstliebe mit Ingwer! Cremiges, wohlschmeckendes Wohlgefühl. Von Dir für Dich! P.S.: Geteilt wird sie doppelt so gut!
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